Ziegelwagner Austrian Retail Group hat grüne Pläne. Ein Blick hinter die Kulissen.

Mit ziwa Park-Geschäftsführerin und Eigentümerin Julia Klinglmüller betritt geballte Energie den Raum. Auf die zehn Fachmarktzentren in Niederösterreich warten große Pläne. Im REGAL-Gespräch erzählt sie von ihrem Tatendrang: „Wir machen unsere Gebäude zukunftsfit. Die Ansprüche an FMZ haben sich geändert – und wir gestalten die Zukunft mit.“ Die Geschäftsfrau übernahm 2015 mit 30 Jahren das Ruder, ein alt-eingesessenes Business, eine Männer-Domäne. „Anfangs war das nicht leicht. Als junge Frau wird man da nicht immer ernst genommen.“ Mittlerweile ist das kein Problem mehr. Der männerdominierten Branche antwortet die Wahl-Linzerin übrigens auch heute noch mit voller Frauenpower in ihrem zehnköpfigen Team.

Ein Erschwernisfaktor: schon 2015 hatten die Standorte einige Jahre auf dem Buckel. „Mittlerweile ist unser ältester Standort, in Gloggnitz, 30 Jahre alt. Der jüngste ist ebenfalls bereits zwölf“, erklärt Klinglmüller. Insgesamt verantwortet die Unternehmerin 100 Geschäftslokale mit 36.000 m² Fläche. Aber die Verjüngungskur ist in vollem Gange. Neben allgemeiner Instandhaltung und Neuerungen an den Standorten steht für die Geschäftsführerin nämlich eine Herzensangelegenheit am Plan: „Green ziwa. Beim Thema Klimawandel stellen wir als FMZ nicht unbedingt die grüne Wiese dar. Aber wir tun alles, was in unserer Macht steht, um einen Beitrag zu leisten.“ Bis jetzt wurden zwei Millionen Euro in die grünen Ideen investiert. Und da kommt noch mehr.

Aktueller denn je ist der Ausstieg aus Gas und Investition in grüne Energie. „Die Pläne dazu haben bereits vor einigen Jahren Form angenommen. In Leobersdorf ist die Installation einer Photovoltaikanlage schon im Juli geplant. Mit Herbst bzw. im Frühjahr nächsten Jahres folgen die Standorte Baden, Kottingbrunn und Oberwaltersdorf.“ Einziger Verzögerungsgrund: mögliche Lieferengpässe. Bei der Wärmeversorgung prüft Klinglmüller den Gas-Ausstieg – drei Standorte hängen derzeit noch an der Pipeline.

Großes Thema: E-Ladestationen. In Baden, nach Leobersdorf das zweitgrößte FMZ der ziwa Park Gruppe, wurde bereits eine 120 kW Supercharger E-Ladestation eröffnet. „In Leobersdorf kommen im Juli zwei Hypercharger hinzu. Direkt an der Einfahrt zum Interspar.“ Auch Kottingbrunn darf sich über einen Hypercharger beim Spar-Standort freuen.

Aber damit nicht genug. Die eifrige Geschäftsfrau plant noch weitere Programmpunkte. Das FMZ der Zukunft, so Klinglmüller, brauche einige Änderungen. Größere Parkplätze, Begrünung, Überdachung am Parkplatz mit inkludierten Solarpanelen und Batteriespeicher für die gewonnene Energie. „Wir möchten unsere Mieter für alle Lagen gewappnet sehen. Das beinhaltet auch ein mögliches Blackout.“ Auch der Shop-Mix sei zentral in der Planung. Es brauche eine gute Mischung aus internationalen und regionalen Anbietern.